Es gibt nichts Prekäreres
heute, nichts, was einen Mann so prompt unmöglich machte, wie der Verdacht, er
sei ein Maschinenkritiker. Und es gibt keinen Platz auf unserem Globus, auf dem
die Gefahr, in diesen Verdacht zu geraten, geringer wäre als auf einem anderen.
In dieser Hinsicht sind sich Detroit und Peking, Wuppertal und Stalingrad heute
einfach gleich. Und gleich sind in dieser Hinsicht auch alle Gruppen: Denn in
welcher Klasse, in welchem Interessenverband, in welchem sozialen System, im
Umkreis welcher politischen Philosophie auch immer man sich die freiheit
herausnimmt, ein Argument über „entwürdigende Effekte” dieses oder jenes
Gerätes vorzubringen, automatisch zieht man sich mit ihm den Ruf eines
lächerlichen Maschinenstürmers zu, und automatisch verurteilt man sich damit
zum intellektuellen, gesellschaftlichen oder publizistischen Tode. Daß die
Angst vor dieser automatischen Blamage den meisten Kritikern die Zunge lahmt,
und daß eine Kritik der Technik heute bereits eine Frage von Zivilcourage
geworden ist, ist also nicht erstaunlich.